Infos und Fotos über den Seewinkel, die Landschaft östlich des Neusiedlersees

Der Neusiedlersee (Fertö)

Der Neusiedlersee ist ein Steppensee, um zwar neben dem ungarischen Balaton (Plattensee) der einzige in Europa. Der größere Teil des Sees liegt in Österreich, ein kleinerer Teil im Süden liegt auf ungarischem Staatsgebiet. Nahezu der gesamte See (einzige Ausnahme ist der etwa 2 km lange Strand von Podersdorf am See) ist von einem Schilfgürtel (stellenweise bis 8 Kilometer breit) umgeben, weshalb man die meisten Seebäder nur über Dammstraßen erreichen kann. Nicht zuletzt wegen der geringen Wassertiefe und des milden Klimas wurde der See schon sehr früh für touristische Zwecke entdeckt und bald als „Meer der Wiener“ bekannt. Auch für den Wassersport ist der Neusiedlersee bekannt. Er gilt wegen der hohen Windwahrscheinlichkeit als eines der besten Segel- und Surfreviere Europas. Die einzigartige Flora und Fauna führte zur Entstehung von Nationalparks und zur Ernennung zum Unesco-Welterbe.

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Neusiedlersee – statistische Daten

Höhe über Meeresspiegel: 113 m
Länge: 35 km
Breite: 3 bis 12 km
Gesamtfläche 321 km² (incl Schilf)
offene Wasserfläche: 143 km²
größte Tiefe: ca 1,8 m
Wassertemperatur: im Sommer durchschnittlich 22-23° C (spitzen bis ca 30° C sind möglich)

Klima: Am Neusiedlersee herrscht relativ warmes und trockenes gemäßigtes (pannonisches) Klima mit wenig Niederschlägen (besonders an der Ostseite – unter 600 mm im Jahr) und ca 300 Sonnentagen pro Jahr. Im Winter kann es allerdings durch den kontinentalen Einfluss empfindlich kalt werden. Der See ist auch für seinen Windreichtum bekannt. Hauptsächlich herrschen zwei Windrichtungen vor – Nordwest und Süd. Typische Windstärken sind 4-7 Beaufort (Nordwestwind) und 3-6 Beaufort (Südwind). Es können jedoch je nach Wetterlage innerhalb kürzester Zeit Stürme mit Windböen von bis zu 10 Beaufort entstehen, weshalb die am gesamten See gut ausgebaute Sturmwarnung auch beachtet werden sollte.


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Entstehung des See:

Vor etwa 16,5 Millionen Jahren entstand durch Absenkungsvorgänge, die bis heute anhalten, im Zusammenhang mit bedeutenden Spannungen zwischen Alpen und Karpaten das Wiener Becken welches zur gleichen Zeit, genauso wie das Gebiet um den Neusiedler See, von einem riesigen Meer (Badenien-Meer) bedeckt ist. Das Sarmat-Meer erstreckt sich vor 13,3 bis 11,5 Millionen Jahren vom Wiener Becken bis zum Aralsee und ist im Gegensatz zum Badenien-Meer, welches noch mit dem Mittelmeer verbunden war, ein Binnenmeer. Weil nur mehr Süßwasser zufließt, nimmt der Salzgehalt stetig ab. In der Folge verlandet das gesamte Gebiet (bis vor etwa 2 Millionen Jahren).

Von 2 Millionen bis 290.000 Jahren schüttet die Donau, die zu der Zeit durch die Brucker Pforte floss, mit zahlreichen Nebenarmen die Parndorfer Platte auf. Vom Neusiedlersee ist da noch keine Spur, ja das Gebiet des Sees lag zu dieser Zeit noch höher als die Parndorfer Platte.Das heutige Becken des Sees entstand erst am Ende der letzten Eiszeit (vor etwa 13000 Jahren) durch eine tektonische Einsenkung.

Wasserqualität: Die Qualität des Seewassers wird seit 1972 laufend durch das Biologische Forschungsinstitut für das Burgenland bei Illmitz überprüft und als sehr gut eingestuft. Viele meinen, weil das Seewasser „grau“ aussieht, es sei „schmutzig“. Die Farbe des Wassers hat aber mit der Wasserqualität nichts zu tun, sondern entsteht durch Aufwühlung des Seebodens infolge der geringen Wassertiefe und der oft herrschenden Winde. Wenngleich das Seewasser keine Trinkwasserqualität haben kann (Trinkwasser wird nach anderen, viel strengeren Richtlinien beurteilt und eingestuft), kann es doch, wie viele Segler und Surfer (die das schon – meist unfreiwillig – gemacht haben) bestätigen können, gefahrlos geschluckt werden.

Mehr zum Neusiedlersee

Wikipedia -Neusiedler_See
Neusiedlersee-Wiki